Gartenmetamorphose auf hohem Niveau – natürlich, frisch und bunt!

Kurzporträt

Besichtigung auf Anfrage möglich: Leider nein.
Aufgabenstellung: Neuplanung, Umgestaltung und Verwandlung eines konventionellen Villen-Gartens in einen artenreichen und bunten Naturgarten
Baujahr: Planung 2014, Umsetzung/ Baujahr: 2014 und 2015
Größe: ca. 650 m2 Pflanzflächen und Wiesenansaat. Gesamter Garten inkl. Rasen ca. 1000 m2
Besondere Merkmale: Pflanzplanung orientiert am regionalen Naturraum, Bachlauf als Verbindungselement zwischen einzelnen Gartenbereichen Zertifiziert: 2016
Wildpflanzen, Auszug aus der Pflanzplanung:
Verwendet wurden Gehölze, insbesondere Klein- und Halbgehölze, Wildrosen und Naturnahe Gartenrosen sowie einige besonders alte Rosensorten. Wildstauden, Gräser und Farne und nicht zuletzt und eben auch ganz besonders wichtig frühblühende Wildblumenzwiebeln
Wildblumenwiese: Kalkmagerrasen von Hof-Berggarten
Geophyten: Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus), Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Kleine Trauben- hyazinthe (Muscari botryoides), Wilde Tulpe (Tulipa sylvestris).

Maria Stark
Naturgartenplanerin
Planungsbüro für ökologische Grünraumkonzepte
Bombenbreite 32
D – 88693 Deggenhausertal
Festnetz: 07555927265
Mobilnetz: 015141904250
www.naturgartenplanerin.bio
Fachbetrieb für Naturnahes Grün – Empfohlen von Bioland

Beschreibung
Der durchaus etwas „altbacken“ und steril wirkende und konventionell angelegte Privatgarten soll an die neuen, jüngeren Hausbesitzer angepasst und entsprechend aufgepeppt und umgestaltet werden. Dabei sollen vorhandene wertige Strukturen im Bestand wie die Treppenanlage und die verschiedenen Trockenmauern aus regionalem Muschelkalk zwar erhalten bleiben, all die düster wirkenden Pflanzungen mit „Friedhofscharakter“ sollen aber ausnahmslos weichen. Für alles Neue hingegen ist man offen, Hauptsache in der Gesamtwirkung wird das genaue Gegenteil erreicht und es ist nachher bunt, frei und lebendig. Wunschtraum ist auch ein kleines Wasserspiel wegen des entspannenden Plätscherns des Wassers.

Ideen, einzelne Planungsschritte und Pflanzplanung: Der Vorgarten wird durch eine bunte, freiwachsende Hecke aus Kleinsträuchern und naturnahen Gartenrosen, die zukünftig den Zaun am Spazier- und Wanderweg begleiten, aufgepeppt. In das direkt dahinterliegende, riesige Wildstaudenbeet im Vorgarten werden als zusätzliches Highlight interessante Muschelkalk-Großfelsen integriert. Direkt am Hauseingang wird ein kleines, schmales Beet mit Hochstauden und hohen Gräsern bepflanzt, auf die man auch aus dem Küchenfenster blicken kann. Davor steht eine gemütliche Sitzbank, von wo aus man die Abendsonne genießend den kleinen Jungs beim Kicken im Hof zuschauen kann. Der untere Gartenteil erhält im Anschluss an die vorhandene Spielrasenfläche zunächst mehrere kleine Hochbeete aus doppelhäuptigen Trockenmauern – natürlich auch aus dem typischen Muschelkalk. Sie mildern das Gefühl, dass man – mitten im eigenen Garten stehend – ab hier samt Steilhang in die Tiefe zu stürzen droht. Die Bereiche zwischen den Hochbeeten werden als kleine Lavendelhecken geplant, ein Dufttraum, wenn man auf den Mauern sitzt, den Kindern beim Spielen zuschaut und auf der anderen Seite ins weitläufige Tal hinab schaut. Als Krönung dieser Naturgartenplanung erfolgt der Vorschlag unsererseits, einen Bachlauf parallel zur vorhandenen Treppenanlage und zum Verlauf des vorhandenen Weges in Richtung Einliegerwohnung und Rasenfläche als verbindendes Element für alle Gartenteile anzulegen. Die Idee kommt so gut an, dass in der Folge weitere Ideen und Vorschläge von den nun mutiger werdenden und frisch angeregten Gartenbesitzern folgen. Und so entsteht in direkter Nachbarschaft zum mit Muschelkalk-Trockenmauern eingefassten Bachlauf auch noch ein weiterer kleiner Sitzplatz auf neuer Holzterrasse und direkt vor dem Eingang der Einliegerwohnung. Der hier direkt anschließende kleine Steilhang entlang der sonnenexponierten Hauswand erhält den Namen „Mini-Wingert“ und wird mit einigen Weinreben und passender Unterpflanzung als kleiner Weinberg gestaltet, welcher somit Bezug auf die Tradition und Familiengeschichte dieser alteingesessenen Winzer-Familie des kleinen Ortes nimmt. Auch diese Gartenecke gewinnt dadurch also an Charme und Nutzungsmöglichkeiten. Die gesamte, sehr aufwändige Pflanzplanung erfolgt über alle acht bis neun Teilabschnitte des Gartens immer in Anlehnung an die in dieser Region vorkommenden, gerade auch besonders wärmeliebenden Arten. Insgesamt entstehen in diesem an einem Südhang eines Weinbaugebietes gelegenen Naturgarten etwa 350 Quadratmeter differenzierte Staudenmischpflanzungen aus vielen gebietsheimischen Arten, ergänzt durch etwa 300 Quadratmeter Wildblumenwiesenansaat mit autochthonem Magerrasen. Die Artenlisten der verschiedenen Staudenmischpflanzungen beziehen sich auf Naturstandorte durchaus unterschiedlicher Ausprägung nahe gelegener Natur- und Vogelschutzgebiete.
Artenreiche Kalkmagerrasen wärmeliebender Standorte und bunt blühende Wildblumenwiesen sind typische Artengemeinschaften der für Weinbau geeigneten Region. Nachempfunden wurde auch die Vegetation eines für diese Region typischen, strukturreichen Waldrandes im warmen Halbschatten des Gebäudes. Rundgang zur Historie dieser Gartenumgestaltung. Die Bilder zeigen VORHER-Aufnahmen des Villen-Gartens, Planskizzen, Bauarbeiten und Pflanzarbeiten sowie den Naturgarten nach der Anwachszeit.

Literatur & Links
– LFU Nr 11 (2001), Biotope in Baden-Württemberg: Wälder, Gebüsche und Staudensäume trockenwarmer Standorte
https://www4.lubw.baden-wuerttemberg.de
– Staatliche Naturschutzverwaltung Baden-Württemberg: Naturschutzgebiet unteres Remstal (2001):
https://rp.baden-wuerttemberg.de