Ein naturnaher Spielgarten zwischen Köln und Bonn – von Fachbetrieben geplant und unter Nutzerbeteiligung gebaut

Kurzporträt

Besichtigung auf Anfrage: Nein
Baujahr / Bauzeit: Neuanlage Februar / März 2017
Größe: 288,50 m2
Wildpflanzenarten: 28 Arten
Wildpflanzensaatgut: 3 Saatgut- mischungen, 12 Einzelsaatgut
Besondere Merkmale / Naturmaterialien: Kalkschotterhang, Kinderspielbereich mit Spielbach und Matschgrube, Terrasse aus Polygonalplatten und Blumenschotterrasen, einige Arbeitsschritte wurden vom Kunden/Auftraggeber selbst ausgeführt.

Planung:

CALLUNA – naturnahe Garten + GrünPlanung
Weißdornweg 78, 53177 Bonn
Festnetz: 0151 58803133
E-Mail: aufderheide@ calluna-naturgarten.de
Fachbetrieb für Naturnahes Grün – Empfohlen von Bioland

Ausführung:

natürlich grün – 
naturnaher Garten- und Landschaftsbau
Engertsweg 19
53902 Bad Münstereifel
Festnetz 0179 9255953
E-Nail: info@natuerlichgruen.net
Homepage: www.natuerlichgruen.net
Fachbetrieb für Naturnahes Grün – Empfohlen von Bioland

Kundenwünsche
Nach dem Bau des neuen Hauses suchte die Baufamilie nach Ideen für einen Garten mit blühender, lebendiger Natur und fand ein wenig zufällig über ein Buch aus der Bücherei den Kontakt zum Planungsbüro CALLUNA. In der Beratung ging es dann erst einmal um die Träume und Wünsche, also die Entwicklung einer „Vision“. Die Dimension der Umsetzung erschien als riesiger Brocken, aber alle waren von der Idee und Vorstellung dieses möglichen Gartens schon so begeistert, dass es auch kein „zurück“ mehr gab. Zum Glück sind Naturgartenbetriebe erfahren darin, Gärten in Zusammenarbeit mit den Kunden zu bau- en. So konnten am Ende fast alle Wünsche Wirklichkeit werden: Nutzgartenbereiche mit Gemüse, Obst und Beeren, ein spannender Spielbereich für die Kinder, schöne Sitzplätze und ausreichend Sichtschutz.
Das Ergebnis der Gartenberatung
Um den schmalen und langen Garten in angenehme Räume zu unterteilen, wur- de ein Hügel angelegt. Dieser teilt den Garten in ein „Davor“ und ein „Dahinter“. An dem Hügel gibt es einen geborgenen Platz mit einer Trockenmauersitzbank, die sich in den Hügel schmiegt. Hier kann man (auch) die Abendsonne genießen. Zum Nachbargrundstück wird der Platz durch ein Trockenmauerhochbeet abgegrenzt. Auf dem Hügel „entspringt“ mit Hilfe einer Schwengelpumpe ein Spielbach, der in eine Matschgrube fließt. Dort entstehen ein Nutzgartenbereich mit Hochbeeten und Beerensträuchern. Die nach Osten ausgerichtete schattige Terrasse am Haus ist mit Polygonalplatten (mit begrünten Fugen) belegt. Der Sichtschutz zu den Nachbarn befindet sich nicht an der Grund- stücksgrenze, sondern ist direkt an der Ter- rasse angeordnet: die Familie hat hier einen Paravent aus lebenden Weiden gepflanzt. Dieser schuf bereits im ersten Jahr ein ge- borgenes Raumgefühl. Auch im Vorgarten gibt es einen kleinen Sitzplatz am Haus, der durch das kreisförmig verlegte Betonpflas- ter „Arena“ betont wird. Ein Schachtdeckel dient als Zentrum dieses Kreises und wirkt dadurch geradezu dekorativ, muss also nicht, wie in vielen Projekten versteckt wer- den. Der sonnige Platz vor der Haustür ist durch ein lebendig bepflanztes Kalkschot- terbeet vom Straßenraum abgegrenzt. Da der Weg von der Haustür nicht geradeaus direkt auf die Straße, sondern leicht ver- schwenkt über die Einfahrt zum Carport ge- führt ist, entsteht vor der Haustür tatsäch- lich ein kleiner privater Platz, ohne dass die Fläche durch einen Zaun vom Straßenraum abgetrennt werden musste.
Eigenleistung und Trockenmauerbaukurs
Die Kundenfamilie beauftragte CALLUNA mit der Pflanzplanung und übernahm später die Bepflanzung selber. Auch beim Bau half sie mit: Die Auftraggeber hatten Urlaub genommen und einen Bruder zur Unterstützung ins Boot geholt, gemein- sam schafften sie einiges: Beim händischen Hereinfahren und Verteilen von 40 Tonnen Kalkschotter für den Spielhügel sowie für die Einfahrt in nur zwei Tagen muss selbst ein gestandener Landschaftsgärtner den Hut ziehen!
Außerdem harkten sie den Kompost ein und bereiteten die Einfahrt für den Blu- menschotterrasen vor. Nach Einweisung übernahmen sie auch das Einsäen von Blu- menschotterrasen, Säumen und Kräuterra- sen. Auch die Großeltern wurden bei die- sem Bauprojekt mit eingespannt: Das Holz für die Umrandung der Matschgrube wur- de von den Eltern bei einem befreundeten Waldbesitzer erworben und vom Vater der Auftraggeberin abholfertig für die Firma natürlich grün bereitgestellt. Der Nachbar half dann mit seinem Traktor beim Verladen der etwas unhandlichen Eichenstämme. Während der Naturgartenfachbetrieb na- türlich grün die Trockenmauersitzbank am Spielberg baute, wurde das Kräuterhoch- beet zunächst zurückgestellt und später im Rahmen eines Trockenmauerbaukurses mit einigen „Baugästen“ erstellt. Alle Kurs- teilnehmer waren stolz, als das Beet nach 5 Stunden fertig bepflanzt im Garten stand.
Bepflanzung
Die Beete am Haus sind im Farbklang gelb-blau bepflanzt. Im Vorgarten sind gelb blü- hende Kleingehölze wie Geißklee (Cytisus nigricans), Kopfginster (Cytisus supinus) und Blasenstrauch (Colutea arborescens) von blau blühenden Stauden umgeben. Hier kann man Wildbienen auf Natternkopf und Glockenblumen beobachten. An der schat- tigen Terrasse erscheinen schon im April die blauen Blüten der Alpenwaldrebe (Clematis alpina), später im Jahr blüht dann das Mannsblut (Hypericum androsaemum) gelb. Begleitet werden diese Gehölze unter anderem von Lungenkraut (Pulmonaria officinalis blauviolett), Waldwicke (Vicia sylvatica weiß-violett) und Kissenprimel (Primula vulgaris gelb). Im hinteren Garten dominieren im Kräuterbeet dann eher rosa-blaue Töne und schaffen so auch optisch mehr Wei- te. Beerensträucher (darunter breitet sich die Erdbeerwiese „Florika“ aus) und Obst- bäume (u.a. Quitte, Felsenbirne, Steppenkirsche, Zwetschge, Miniapfelbäumchen – Alkmene Spur Linus, Mini-Cox- und Mirabelle versorgen die Familie mit Obst und Wildobst. Der Spielberg wurde mit einer Blumenschotterrasenmischung eingesät, am Rand ergänzt durch den Bunten Saum der Firma Rieger-Hofmann.
Herausforderungen beim Bau des Gartens
Bauliche Herausforderungen gab es weni- ge. Wie häufig in Neubaugebieten stellte die Enge der Zufahrt und auch des Gartens eine logistische Schwierigkeit dar und die Nachbarn mussten während der Baupha- se Einschränkungen tolerieren. Außerdem führte eine längere Frostperiode zu einer Verzögerung der Arbeiten. Die Tatsache, dass die Kundin (in Elternzeit) fast immer persönlich vor Ort war, erleichterte den Bauablauf sehr, da Besprechungen der Bau- abschnitte problemlos eingeschoben wer- den konnten und so eine konstruktive und flexible Bauplanung stattfinden konnte.