Alter Naturgarten neu gestaltet in Pinneberg

Kurzporträt

Kontakt & Adresse: D – 25421Pinneberg, Wohngebiet nahe der Autobahn
Kontaktaufnahme: über Lory Naturgarten
Besichtigung auf Anfrage: ja
Baujahr/Bauzeit: 2013 (– 2018), Umgestaltung, Pflege
Größe: ca. 900 m2
Wildpflanzenarten: ca. 100
Wildpflanzensaatgut: viele Einzelarten, v. a. von Rieger-Hofmann
Naturmaterialien: gebrauchtes Granitpflaster, viel Totholz liegend und stehend, regionaler Naturschotter 0/32, Glensanda 0/12

Planung und Ausführung:

Lory Naturgarten
Grit Lory
Luhestraße 5a
D – 21376 Salzhausen
Telefon: 04172 9699728
post@lory-naturgarten.de
www.lory-naturgarten.de
Fachbetrieb für Naturnahes Grün – Empfohlen von Bioland

Projektbeschreibung:
Dieses Projekt ist ein ca. 470 m2 großer Privatgarten in Pinneberg, ca. 15 m breit und insgesamt inkl. Haus ca. 60 m lang. Der Garten wurde 2008 von der Biotop OHG naturnah gestaltet, war danach aber mangels Pflege in den folgenden Jahren verwuchert und zugewachsen.
Seit Oktober 2013 pflege ich den Garten und habe ihn neu geplant und gestaltet. Der Garten ist naturnah und strukturreich angelegt und wurde von mir ergänzt und umgestaltet. Im ersten Schritt wurde er umfangreich entwildert, wuchernde Gehölze zurückgeschnitten oder gerodet, die verwilderten Staudenbeete gesäubert, der Teich entkrautet. Wegen der großen Menge an Grünabfall, die dabei zusammenkam, war an eine Verwertung im Garten nicht zu denken. In einem 6m3-Container wurde sämtliches Grüngut der ersten großen Aktion abgefahren.
Noch vorhandene wertvolle Stauden und Gehölze wurden erhalten und in die neue Planung integriert. Vor allem zeichnet sich der Garten durch eine große Zahl an Wildrosen und naturnahen Rosensorten aus. Auch heimische Sträucher sind vorhanden. Zu beiden Längsseiten wird die Fläche von einer Hainbuchenhecke, die zweimal jährlich einen Formschnitt erhält, von den benachbarten Privatgärten abgegrenzt. Zwei Süßkirschen beschatten den hinteren Gartenbereich und ganz am Ende gibt es eine „wilde Ecke“, die mit einer Brombeere vom Rest des Gartens getrennt wird. Das Zentrum des Gartens stellt der kleine naturnahe Gartenteich dar.
Zur besseren Strukturierung und Begehbarkeit des mittleren Gartenbereiches bauten wir einen Schotterweg, der an den verschiedenen Wildstaudenbeeten vorbei und um den Gartenteich herum führt. Den Aushub nutzten wir für die Modellierung eines Magerbeetes in der Nähe des Teiches.
Für die Begrenzung des Schotterweges wurden gebrauchte Granitpflastersteine aus der Region beschafft (Harksheider Kutscherpflaster) und in das Schotterbett gesetzt. Der Schotter kam aus einer lokalen Kiesgrube, aber die oberste Schicht wurde aus Glensanda gebaut, da das Unterbaumaterial nicht die nötige Bindigkeit aufwies. Dies war mein letzter Versuch, mit regionalen Baustoffen einen Schotterweg zu bauen. Seitdem greife ich (auch nach Rücksprache mit Biotop) notgedrungen auf den Glensanda aus Schottland zurück, der anscheinend einzige in und um Hamburg verfügbare Schotter, der für Wegeoberflächen geeignet ist.
Da die Kundin Wert auf einen etwas strukturierten Garten legt, haben wir fast alle Beete mit einer Steinkante aus denselben Steinen wie am Schotterweg umgeben, jeweils in Sand gebettet. Ein weiteres Beet wurde mit dicken Ästen als liegendes Totholz umgrenzt.
Es gibt auch sonst reichlich Totholz: In der „wilden Ecke“ ist ein Reisighaufen aus abgeschnittenen Ästen und Zweigen entstanden. In eine Trockenmauer wurden Stammstücke integriert. In die Beete wurden aufrechte und liegende Stammstücke und ein großer Wurzelteller gelegt und gestellt.
Die beiden Kirschbäume sind begrünt mit Kletterrose und Clematis (schon vorhanden – ich hätte keine Kletterrose an einen zu pflegenden und zu beerntenden Obstbaum gepflanzt).
Die Planung und Umsetzung erfolgten in mehreren Schritten zwischen 2013 und 2016, seitdem kommen immer wieder kleine Ideen dazu. So haben wir das alte Kinderspielhaus hinten im Garten in ein „Tierhäuschen“ umgewandelt: geöffnet, innen mit Steinen, Totholz, Holzwolle und vielem mehr ausgestattet, Tür und Fenster mit Drahtgeflecht als Schutz vor Katzen ver- sehen, im Eingangsbereich Vogeltränken aufgestellt.
Neben dem Wohnhaus an der Einfahrt zur Garage wurde ein Streifen des Pflasters aufgenommen und mit Sand ergänzt. In diesem sehr sonnigen und mageren schmalen Streifen wachsen nun Karden, Königskerzen und blauer Lein und beleben die ansonsten recht öde Hauswand. Dieser Naturgarten ist ein echter Gegenentwurf zu seinem Nachbarn!
Direkt nebenan hat sich eine konventionelle GaLaBau-Firma niedergelassen, deren erster Akt es war, ihre gesamte Vorgartenfläche mit Betonpflaster zu versiegeln und den ganzen hinteren Gartenbereich plattzumachen und als Schotterfläche und Parkplatz zu töten. Einzige lebende Pflanzen neben der Spontanvegetation sind in Tierformen geschnittene Buchse in Töpfen. Es ist immer wieder amüsant zu beobachten, wie aus „unserem“ Naturgarten Wildpflanzen dort hinüberwandern und sich in den Fugen breitmachen. Vor allem die kleine blumenreiche Wiese, die „unseren“ Vorgartenbereich bedeckt, schickt viele Emigranten in die nähere Umgebung.